Xing vs Linkedin Nutzen Vergleich
Der Vergleich von Xing vs LinkedIn ist ein Dauerbrenner, und je nach Betrachter ist das Ergebnis unterschiedlich. Doch die Frage, welches der beiden Netzwerke sinnvoll ist, wird mir in meinen Seminaren sehr oft gestellt. Meine Antwort, unterlegt mit Zahlen, Fakten und weichen Faktoren habe ich in diesem Blog-Beitrag zusammengestellt.
Die Geschichte von StudiVZ, SchülerVZ und den Lokalisten kennen wir alle. Lange haben sich Schüler und Jugendliche im deutschsprachigen Raum auf die nationalen Netzwerke fokussiert, nur um irgendwann doch mit wehenden Fahnen zu Facebook zu wechseln. So wie schon vorher die Jugendlichen unserer europäischen Nachbarn.
Umso erstaunlicher ist es, wie vehement und erfolgreich sich Xing in der Riege der B2B Netzwerke behauptet. Eine Wiederholung der Geschehen wie bei den sozialen Netzwerken scheint sich bei den B2B Netzwerken nicht abzuzeichnen. Oder doch?
Mit 135 Millionen Usern ist LinkedIn das weltweit am schnellsten wachsende Business-Netzwerk. Auch die Wachstumszahlen in DACH sind bei LinkedIn dynamischer. Also nur noch eine Frage der Zeit?
Nein, mitnichten. Wer etwas genauer hinsieht, wird schnell feststellen, dass vordergründiges Wachstum allein nicht alles ist.
Vergleich 1 – Der Premium Account
„Um Business Netzwerke wirklich zu nutzen, musst du bezahlen und die Premium Funktionen nutzen.“ Das ist mein Eingangssatz zu den Social Media Marketing Seminaren. Wer Xing oder LinkedIn in der Basis Version verwendet, nutzt es nicht wirklich. Xing weist ein beständiges Wachstum auf und steht aktuell bei 823 000 zahlenden Premium Mitgliedern. Zahlen zu LinkedIn Premium Accounts in DACH konnte ich nicht eruieren. Den Anteil schätze ich aber auf sehr gering. Zum einen ist das Haupterlösmodell von LinkedIn die Stellenanzeige, zum anderen ist der monatliche Preis des Premium Accounts bei LinkedIn mit ca. 22 € ungleich höher als der Preis von Xing mit knapp 7 €. Auch wenn LinkedIn bei den kostenlosen Basis Anmeldungen stärker wächst, so ist der tatsächlich netzwerkende Teil der Nutzer bei Xing zu finden.
Vergleich 2 – Internationalität
Wer international tätig ist, wird auf LinkedIn nicht verzichten können. Denn die Konzernkollegen in den USA oder anderen Ländern sind auf Xing so gut wie nicht vertreten. Das ist auch der Hauptnutzen, den LinkedIn gegenüber Xing aufweisen kann. Wer allerdings keine internationalen Ambitionen hat, hat so gut wie keinen Bedarf an einem zusätzlichen Business Netzwerk. Und das nationale Netzwerk ist auf Xing schlichtweg stärker.
Vergleich 3 – Nutzerstruktur
Deswegen wundert es nicht, dass der Anteil der Führungskräfte auf LinkedIn bei 80% liegt. Denn bei den Führungskräften ist der internationale Anspruch höher. Bei Xing ist der Anteil an Führungskräften lediglich bei 36%. Auf Xing findet der deutschsprachige Geschäftsmann eben auch den Produkt-Manager, Einkäufer, Selbständigen und sogar den Praktikanten. Für viele der wichtige Speckgürtel eines jeden Netzwerkens.
Vergleich 4 – Usability
Natürlich hat ein Vergleich der Anmutung und Usability von Netzwerken auch immer etwas Geschmäcklerisches. Und trotzdem ist Xing für mich wesentlich intuitiver zu handhaben, insgesamt aufgeräumter und von den Farben freundlicher. Konkurrenz belebt das Geschäft. Nicht zuletzt durch den steigenden Wettbewert mit LinkedIn hat Xing im letzten Jahr richtig aufgeräumt und umgebaut. Das neue Xing Profil Design hat sich vom alten Lebenslauf Aufbau abgewandt und das Profil in den Vordergrund gestellt. Mit dem Umbau ist Xing für Selbständige deutlich attraktiver geworden.
Fazit: Wenn Xing so weiter macht, muss es sich vor LinkedIn auch in Zukunft nicht fürchten. Das Gros der Geschäftswelt in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird eher auf LinkedIn verzichten können als auf Xing. Und der Preisvorteil spricht auch für Xing. Übrigens finden Sie mich auf beiden Netzwerken. Auf Xing bin ich mit einem Premium Eintrag, auf LinkedIn mit einem Basis Eintrag präsent und freue mich auf Ihren Kontakt.
Autor: Josef Rankl
Danke für diesen Beitrag, der mir einige wichtige Erkenntnisse vermitteln konnte – da ich gerade für einen Kunden überlege, was ich ihm empfehlen sollte…
Entscheidend finde ich in Ihrer Liste vor allem den Hinweis auf die Internationalität. Wer nur in DACH agiert, kommt als KMU (im Moment) noch ganz gut ohne LinkedIn zurecht. Wer jedoch darauf angewiesen ist, internationale Kontakte zu knüpfen, kommt um einen LinkedIn-Account schon lange nicht mehr herum. Neben den USA und anderen europäischen Ländern wächst die Zahl der LinkedIn-Nutzer im Moment gerade besonders schnell in Asien und dort vor allem in China. Darauf weise ich auch im Rahmen eines Blogbeitrags hin: http://socialmedia-blog.net/china/bessere-ausbildung-mehr-linkedin-nutzer/