Social Media Marketing mit Google Alerts
Richtiges Zuhören ist der Beginn von Social Media. Und zwar in dem Maße, wie die Natur uns geschaffen hat, mit nur einem Mund, aber zwei Ohren. Wer das verstanden hat, beginnt Social Media Marketing mit Google Alerts als Einstieg. Das Tool ist klein, aber oho. Und das hat es drauf:
Die 4 Funktionen des Google Alerts
- Standard Monitoring
- Themen Recherche, Post- und Blog-Ideen
- Link- und Relationship Building
- Die (Booleschen) Operatoren
1. Standard Monitoring
Der Google Alert ist ein kostenloser Dienst von Google. Es handelt sich dabei um eine Google Suchanfrage, die automatisiert und standardisiert wird. Eine auf Google erstellte Suchanfrage wird gespeichert und neue Ergebnisse werden täglich oder wöchentlich per Mail (oder RSS-Feed) zugestellt. Dadurch wird eine regelmäßige manuelle Abfrage überflüssig. Gelesen wird nur dann, wenn auch tatsächlich etwas zum gewünschten Thema frisch geschrieben wurde. Und Sie verpassen keine Nachrichten mehr.
Die Vorteile zusammengefasst:
- Sie ersparen sich regelmäßige manuelle Abfragen
- Sie verpassen keine Meldungen und Nachrichten mehr
- komplexe Abfragen müssen nur einmal erstellt werden
Die Suchanfragen sind nachträglich anpassbar, wenn die Ergebnisse zu eng oder zu weit gesteckt waren. Für die Zusammenstellung werden Suchen über die Einwort-Suche hinaus mit den Booleschen Operatoren verfeinert. Das sind zum Beispiel die „und / oder“ – Verknüpfungen, Phrasen-Abfragen und viele andere. Dazu aber später noch mehr.
Nutzen Sie im Standard Monitoring Abfragen nach
- Ihrem eigenen Namen
- eigenen Firmennamen
- eigenen Produkten oder Dienstleistungen
- dem Namen Ihrer Konkurrenten
- nach Themen, die in ihrer Branche wichtig sind
Google Alerts – Die Basiseinstellungen
In Googe Alerts haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Voreinstellungen zu treffen, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Diese sind:
- Häufigkeit
In welchem Rhythmus möchten Sie die Meldungen haben? Sie können zwischen sofort, täglich oder wöchentlich wählen. Wenn Sie einen echten Alert nutzen, lassen Sie sich die Nachrichten sofort schicken, damit Sie schnell reagieren können. Wenn Sie Ihr Social Media Marketing im Wochen-Rhythmus abarbeiten, reicht eine wöchentliche Zusammenfassung. - Quellen
Sie können auswählen, was Google für Sie durchsuchen soll. Die Ergebnisse lassen sich auf Google News, Blogs und das Web eingrenzen. Oder Sie geben Bücher, Videos, Finanzen oder Diskussionen (Foren) als Quelle vor. Beispiel: Sie suchen nach Videos zum Thema Cerebralparese? Sie trage das Suchwort „Cerebralparese“ ein und geben Videos als Quelle vor. Voilá. - Sprache
Hier können Sie einstellen, ob die Ergebnisse nur in deutscher Sprache sein sollen, oder ob Sie in anderen Sprachen suchen wollen. - Region
Geben Sie vor, aus welchem Land die Ergebnisse kommen sollen. Oder nicht kommen sollen. Gründe für eine Einschränkungen können Gebietsschutz, abweichende Gesetzgebungen oder ähnliches sein. - Anzahl
Wenn Sie Ihre Abfrage sehr allgemein gefasst haben, lassen sich „nur die relevantesten“ Ergebnisse anzeigen. Sie bekommen damit nur die nach dem Google Ranking wichtigen Meldungen. In einem Alert mit Ihrem eigenen Namen oder Produkt sollten Sie sich definitiv alle Ergebnisse anzeigen lassen. - Senden an
Sie können sich die Meldungen an jede beliebige Mail-Adresse senden lassen. Oder die Meldungen als RSS-Feed erstellen und über einen RSS-Reader abonnieren.
2. Themen-Recherche
Ideen für Blog- und Social-Media-Posts
Wenn ich eins in meinen Seminaren gelernt habe, dann dass die meiste Zeit für Social Media für die Themen-Recherche verwendet wird. „Was soll ich denn nur die ganze Zeit posten?“ gehört zu den meist gestellten Fragen. Nicht umsonst geht es in meinem Seminar „Effizientes Social Media Marketing“ neben der Automation und Tools hauptsächlich um effektive Themen-Recherche.
Schauen wir es den Profis ab. Den Redakteuren in den Zeitungen, Zeitschriften und auch im Fernsehen. Ihre verlegerische Arbeit besteht zum Großteil darin, aus einer großen Auswahl von Meldungen und Nachrichten die passendsten für die nächste Ausgabe oder Sendung zusammenzustellen. Genau das erreichen wir mit Google Alerts. Mit den Alerts kreieren wir unsere individuellen Presse-Nachrichten-Ticker, aus denen wir später nur noch die besten Themen zu picken brauchen.
Konkurrenzbeobachtung
Sicher haben Sie auch ein Auge auf Ihre Konkurrenz. Vielleicht lassen Sie sich die aktuellen Nachrichten Ihrer Konkurrenten sogar schon über einen RSS-Feed schicken. Und sollte der Konkurrent keinen RSS-Feed zur Verfügung stellen, nutzen Sie Google Alert einfach mit dieser Abfrage (Ersetzen Sie „domain.de“ mit der Website ihres Konkurrenten, news steht beispielhaft für die eventuelle Unterseite mit den Meldungen):
site:domain.de/news/
Marken Radar
Sie können auf großen Seiten nach bestimmten Meldungen suchen. Zum Beispiel wollen Sie wissen, was es bei Huawai zum neuen Smartphone P9 zu berichten gibt?
site:huawai.com huawai P9
Schon bleiben Sie auf dem Laufenden über aktuelle Meldungen direkt vom Hersteller.
Dabei lässt sich die Suche auf einer Seite auch nach Regionen statt nach Produkten eingrenzen:
site:marcopolo.de <Sardinien>
Sie können <Sardinien> durch jede andere <REGION> ersetzen.
Sahnehäubchen
Mit der Abfrage über die site: lassen sich viele kreative Kombinationen erstellen. Sie können auch Fachmagazine nach bestimmten Themen durchforsten. Was hat die t3n zum Beispiel über freies WLAN in München zu sagen?
site:t3n.de freies WLAN <MÜNCHEN>
3. Link- und Relationship-Building
Wem das noch zuwenig ist, der kann Social-Media-Marketing mit Google Alerts gleich noch für SEO-Arbeiten verwenden.
Back-Links nach Erwähnungen
Über unseren Alert, den wir für unseren eigenen Namen oder Firmennamen und/oder unsere eigene URL angelegt haben, erhalten wir Meldung, wenn wir von jemanden im Netz erwähnt wurden. Wir können jede Erwähnung begutachten. Wenn derjenige seinen Beitrag bereits mit unserer Seite verlinkt hat, bedanken wir uns per Mail, Like oder Kommentar. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir von der Seite wieder verlinkt werden. Wenn es noch keinen Link aus dem Beitrag zu unserer Seite gibt, Fragen wir den Autor, ob er unsere Erwähnung nicht auch zu uns verlinken will. Mit Sicherheit springt dabei der eine oder anderer zusätzliche Backlink heraus.
Back-Links nach Keywords und Konkurrenten
Etwas schwieriger und aufwendiger, aber nach dem gleichen Prinzip lassen sich die Alerts nach speziellen Keywords oder Namen der Konkurrenten nacharbeiten. Wer in einem Artikel einen Konkurrenten erwähnt, freut sich vielleicht, wenn er eine Referenz zu seinem Artikel auf unserer Seite findet.
Ein Beispiel zu den Keywords: Mein Alert mit den Keywords <Social Media> und <Zeit> führt mich regelmäßig zu Artikeln, die über den zeitlichen Aufwand berichten, den die Arbeit mit Social Media beansprucht. Ich führe die Autoren zu Artikeln auf meiner Seite, die Techniken und Tools beschreiben, die effizienteres Arbeiten im Social Media Marketing ermöglichen. Eine oft sinnvolle Ergänzung der Artikel, die zu Backlinks führen. Wenn es Kommentar-Funktionen auf der Autoren-Seite gibt, können Sie den ergänzenden Link gleich selber in den Kommentaren posten. Aber bitte nur, wenn es inhaltlich tatsächlich passt. Sonst wird Ihr Kommentar zum Spam.
Seiten finden
Sie suchen Unternehmen oder Webseiten, die Ihr Thema bearbeiten? Mit denen Sie sich vernetzen und austauschen können? Als Quelle für Ideen und Themen, mögliche Backlinks oder einfach nur zum kollegialen Tratsch? Dann versuchen Sie die intext-Suche im Alert.
Der Operator hießt intext, dem Sie nach dem Doppelpunkt ihr Thema in Anführungszeichen angeben. Eines meiner Themen heißt zum Beispiel „Social Media Seminar“. Die Seiten Suche sieht dann so aus: intext:“Social Media Seminar“
4. Die (Booleschen) Operatoren
Für Sie als Übersicht alle Suchoperatoren, die Sie für Google Alerts (und viele andere Suchmaschinen) anwenden können:
Exakte Wortgruppe finden (Exact Match) – „“
Die Keywords in Anführungszeichen müssen im Text genauso zusammen vorkommen.
"<Keyword1> <Keyword2>" -> "Fliesenleger München"
Platzhalter *
Platzhalter können zum Beispiel bei Exact Match Abfragen eingebaut werden. Wenn nur zwei Begriffe als Exact Match vorkommen soll und der dritte Begriff frei sein soll. Zum Beispiel wenn unser Fliesenleger in München auch Natursteine anbieten können muss.
"<KEYWORD1> <KEYWORD2> * <KEYWORD3>" -> "Fliesenleger München * Naturstein"
Der klassische Platzhalter fasst eine Wortgruppe zusammen. Wenn Sie zum Beispiel nach einem Rechstanwalt, einer Rechtsanwaltskanzlei, einem Rechtsbeistand etc. suchen, dann reicht die Vorgabe Rechts* aus. Im Ergebnis werden alle Begriffe angezeigt, die mit Rechts beginnen.
Wörter ausschließen – Minuszeichen „-„
Um Suchergebnisse einzugrenzen, ist das Minuszeichen der beste Operator. Sie suchen einen Fliesenleger in München, nicht jedoch in Schwabing:
<KEYWORD1> -<KEYWORD2> Fliesenleger München, -Schwabing
Mehrere Abfragen kombinieren – OR
Sie können mehrer Abfragen mit einer Oder Verknüpfung (OR) verbinden. Sie suchen nach einem Hotel in Füssen, das wahlweise SPA oder Wellness anbietet?
<KEYWORD1> <KEYWORD3> OR <KEYWORD2> <KEYWORD3> -> Hotel Füssen Spa OR Hotel Füssen Wellness
Autor: Josef Rankl
Wow! Da steht ja wirklich alles drin, was es zu dem Thema zu sagen gibt. Klingt nach viel Arbeit, macht aber richtig Sinn.
Vielen Dank dafür.