Wie funktioniert Mastodon für Unternehmen
Ist der Einsatz von Mastodon für Unternehmen jetzt schon sinnvoll, oder ist es wie so oft nur eine vorübergehende Erscheinung? Wir nehmen den dezentralen Dienst mal unter die Lupe und sehen nach, ob sich die Mühe lohnt.
Wie bisher alle Dienste im Fediverse ist Mastodon ein Duplikat eines bekannten Dienstes. In diesem Fall von Twitter. Und weil es seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk so richtig rund geht, hat Mastodon als Alternative kräftig Zulauf bekommen. Aber ist es wirklich eine gute Alternative für Unternehmen?
Was passiert mit Twitter
Twitter hat im Jahr 2022 die stattliche Zahl von 238 Mio. täglich aktive Nutzer und gehört zu den eingeführten und großen Diensten in Social Media. Es ist der Kanal der Relevanz. Twitter hat aber schon immer mit finanziellen Problemen zu kämpfen, hat nie wirklich Geld verdient, sondern meistens nur Geld versenkt. Stand oft zum Verkauf und niemand wollte es haben. Bis Elon Musk mit viel Trara den Dienst übernommen hat. Der egozentrische Unternehmer hat es in kürzester Zeit geschafft, die Hälfte aller Werbekunden zu verschrecken und alle Nutzer zu verunsichern.
Die Zukunft von Twitter ist ungewiss. Darum sehen sich viele Twitter Nutzer nach Alternativen um, am öftesten geht der Blick zu Mastodon.
Mastodon als Twitter Alternative
Reichweite
Je lauter es bei Twitter zugeht, desto mehr Zulauf bekommt Mastodon. Bis jetzt schafften es 7 Mio. Nutzer. Viele schauen sich erst mal um. Im Vergleich zu Twitter, das im Konzert der großen Social Media auch schon klein ist, wirkt Mastodon mikroskopisch. Für Unternehmen, die nach Reichweite suchen ist Mastodon deshalb noch keine wirkliche Alternative.
Auch wenn staatliche Stellen sich auf Mastodon sicherer fühlen und dort vermeintlich geschützter agieren können, werden Unternehmen und Brands wegen fehlender Reichweite ausgebremst.
Perspektiven
Während Twitter mit Elon Musk einer ungewissen Zukunft entgegen sieht, setzt Mastodon auf dezentrale Organisation. Wer bei Mastodon mitmachen will, muss sich einer Instanz anschließen. Eine Instanz sponsort den Server. Zwar unterwerfen sich die Instanzen dem Kodex von Mastodon, aber das föderale System hat natürlich seine Tücken. Ist die Instanz wirklich vertrauenswürdig? Was ist, wenn der Sponsor sich zurückzieht, die Instanz erlischt, ohne die Nutzer zu informieren? Dann geht viel geleistete Arbeit verloren. Wer dirigiert das föderale System und entscheidet zum Beispiel über einheitliche Upload-Filter? Sie sehen, auch hier gibt es jede Menge Unwägbarkeiten.
Technik
Für einen effizienten Einsatz im Social Media Marketing ist Mastodon noch nicht gerüstet. Wie so oft am Anfang gibt es keine Anwendung in den gängigen Social Media Dashboards. Gute Vorausplanung, zeitversetztes Posten, synchrones Posten sind nicht möglich.
Mastodon für Unternehmen, eine Empfehlung
Für Unternehmen ist der Einsatz von Mastodon aus meiner Sicht (noch) nicht empfehlenswert. Dafür ist es einfach zu klein und unbedeutend. Es zählt für mich nicht als Alternative zu Twitter, solange es Twitter gibt. Nichts desto trotz wissen wir nicht, wie es mit Twitter weiter gehen wird. Sich also auf Mastodon umschauen und mal ein wenig Elefanten-Luft schnuppern?
Das tun gerade sehr viele: Sich einfach mal umschauen. Darin liegt eine große Gefahr, den diese Viele sind nicht aktiv und die große Fülle der inaktiven Neugierigen können das Mastodon-Erlebnis zu einer Enttäuschung machen.
Wer sich Mastodon anschauen will, darf gerne mein Profil besuchen:
Joe Rankl auf Mastodon: @muenchen.social/@socialmediaberater
Joe Rankl auf Twitter: @jrankl
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