Erobert Faceyourbase mit Social Media den Immobilienmarkt?
Der Immobilienmarkt steht vor einem Umbruch. Die gesetzliche Änderung mit dem Namen „Bestellerprinzip“ wirft seine Schatten voraus. Schon in einem halben Jahr muss nämlich nicht mehr automatisch der Mieter / Käufer die Maklergebühren bei Kauf oder beim Mieten einer Immobilie bezahlen, sondern derjenige, der den Makler beauftragt. Das ist in der Regel der Verkäufer oder der Vermieter. Die Makler haben bisher wenig Lösungsansätze für ihr Dilemma. In diese Lücke will faceyourbase mit seiner Social Media Strategie als erste Matchingbörse stoßen.
Social Media beherrscht schon ganze Branchen wie zum Beispiel die Touristik, wo kaum eine Buchung läuft, ohne dass eine der vielen Bewertungsplattformen wie Trip Advisor ihre Hände (oder Bewertungen) im Spiel haben. Völlig überraschend gerät eine neue Branche in den Fokus, von der man es nicht so schnell erwartet hätte. Die Immobilien-Vermittlung. Möglich wird das durch eine Gesetzesänderung, die die gewohnten Abläufe durcheinanderwirft.
Jahrelang haben sich Makler auf den gesetzlichen Vorgaben ausgeruht. Immense Courtagen und Gebühren waren vorgeschrieben und dabei war es ohne Belang, welche Leistung der Makler im Gegenzug erbracht hatte. Dem Vermieter oder Verkäufer war es oft egal, denn die Rechnung bezahlte der Mieter bzw. Käufer. Dieser Umstand hat schwarze Schafe angelockt wie das Licht die Motten.
Diesem Missstand schiebt der Gesetzgeber mit dem Bestellerprinzip nun einen Riegel vor. Kurz gesagt, wer bestellt, zahlt. Allgemein wird dadurch ein großer Rückgang für das Maklergeschäft erwartet, denn Vermieter und Verkäufer befürchten, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Der Markt der Makler wird sich konsolidieren.
Genau in diese Lücke stößt faceyourbase. Als Plattform bietet sie dem Verkäufer und Vermieter eine Vermittlung der Immobilie ohne Gebühren. Mietinteressenten bewerben sich auf der Plattform und geben dabei ihre Social Media Profile an. Der Vermieter kann nun aus allen Bewerbungen mit Foto und Profilen maximal 10 Bewerber zur Besichtigung einladen. Bequem vom Sofa aus, ohne viel telefonieren.
Auch der Mietinteressent hat wesentliche Vorteile. Überteuerte Courtagen und Maklergebühren entfallen komplett. Nach der digitalen Bewerbung kommt mit Glück die Einladung zur Besichtigung mit maximal neun anderen Interessenten. Durch die Vorauswahl entfallen nutzlose Besichtigungen bei Vermietern, die letztlich andere Bewerber vorziehen.
Das Bestellerprinzip wird durch das Model von faceyourbase ausgehebelt. Denn der Käufer / Mieter wird wieder zur Kasse gebeten. Pro Teilnahme an einer Besichtigung werden 9,99 Euro fällig. Wird man glücklicher Mieter oder Käufer, werden weitere 29 Euro fällig. Insgesamt ist aber für den Wohnungssuchenden der Mindestpreis von knapp 40 Euro wesentlich lukrativer als die überteuerten Maklerprovisionen.
Gewinner bei facebyourbase sind eindeutig die Mieter und Käufer. Die Verkäufer erhalten eine Alternative zum Dilemma des Bestellerprinzips. Verlierer werden die Makler sein, vielleicht auch die digitalen Platzhirsche wie immoscout.
Ich bin gespannt, ob faceyourbase mit dieser Social Media Strategie den Immobilienmarkt erobern kann. Das Potential und die Rahmenbedingungen sind vorhanden.
Autor: Josef Rankl
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