Blogparade – Wege zur Social City
Auf dem Weg in die Social City begegnen wir unweigerlich der Angst vor dem Datenschutz, die dem forschen Wanderer zur Umkehr rät. Aber können wir das überhaupt? Umkehren? Big Brother, der gläserne Mensch, spionierende Staatsorgane, Datenkraken, das und vieles mehr sind Stichworte, die uns das Fürchten lehren (müssen?). Dabei sind wir schon mitten drin in der digitalen Welt und müssen nur noch lernen, damit umzugehen.
Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurück genommen werden. So erklärt Friedrich Dürrenmatt den Fatalismus der Wissenschaft. Und weiter gesponnen heißt es, was gedacht werden kann, wird auch irgendwann einmal gedacht. Ich sage, dass die aktuelle Diskussion über Datenschutz einer Sisyphos-Aufgabe gleicht. Wussten Sie, dass in einem modernen Auto mehr Elektronik und Rechnerkapazität vorhanden ist, als in der ersten Raumfähre? Zu Unrecht stehen Facebook, Google und Co. als Datensammler im Fokus der öffentlichen Datenschutz-Kritik, denn Navigationsgeräte, Autos, Versicherungen, Krankenkassen und natürlich der Staat stehen mit Datenpools in nichts den sozialen Medien nach. Die Masse der über uns verfügbaren Informationen nimmt proportional viel stärker zu, als unsere Fähigkeit, die Daten zu „schützen“ oder unter Verschluss zu halten. Wir müssen umdenken.
Die eigentliche Aufgabe ist, dass wir als Gesellschaft den Umgang mit dem Daten-Zeitalter lernen müssen. In Schweden kann jeder Bürger das Einkommen seines Nachbarn beim Finanzamt, dort Skatteverket, erfragen. Das ist in Deutschland (noch) undenkbar. Dort ist es ganz normal. Nicht die Daten sind böse, sondern das, was wir im schlechten Falle damit machen. Deswegen müssen wir zum einen lernen, bewusst mit unseren Daten umzugehen und zum anderen, als Gesellschaft die Nutzung der Daten nicht zu verteufeln, sondern als gemeinschaftlichen Wert zu betrachten.
Meine Social City sieht deshalb so aus. Modern und strahlend:
Vielleicht sollte sich jeder vorab überlegen, auf welche drei Dinge des Informationszeitalters er nicht mehr verzichten möchte. Ich fange mal an:
- Einfach mal googeln. Jede Information ist schnell verfügbar. Einzige Bedingung ist der Zugang zum Internet. Ob über PC im Büro, das Tablet auf der Couch oder das Smartphone unterwegs.
- Die Cloud – sichert meine Daten. Bei Datenverlust bleibt eine Sicherungskopie in der Cloud und ich habe bequem jederzeit und von jedem Ort Zugriff auf meine Daten.
- Schnelle Kommunikation – Telefon, E-Mail, mobile Telefonie und jetzt Messenger und Chat-Funktionen. Die Kommunikationsmittel wachsen mit der Geschwindigkeit der Kommunikation.
Ach ja, der am meisten gefürchtete Datendiebstahl sind die Steuer-CDs. Und dieser Diebstahl wird von unserem Staat zudem noch belohnt. Noch ist es in unserer Gesellschaft so, dass der, der am lautesten schreit, auch am meisten zu verbergen hat. Aber da verspricht die Social City der Zukunft Besserung.
Für meine Leser: Was ist eigentlich eine Blogparade?
Ein Blog-Betreiber legt als Veranstalter ein bestimmtes Thema fest (z.B.: Wege zur Social City), veröffentlicht es und fordert andere Blogger auf, innerhalb eines bestimmten Zeitraums (bis zu 4 Wochen) einen Artikel zu diesem Thema im eigenen Blog zu erstellen.
Der Veranstalter der Blog-Parade fasst in einem neuen Blog-Beitrag alle eingereichten Artikel zusammen und kommentiert diese.
Autor: Josef Rankl
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